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vom Welfen-Gymnasium

Bregenzer Festspiele: Young People's Night

Auch wenn der Blick den ganzen Tag über immer wieder bange auf die Wetterkarte gehuscht war, so hielt der Himmel tatsächlich am Abend der Erstaufführung der Bregenzer Festspiele, was wir uns erhofft hatten.

Ein fulminanter Abendhimmel mit blauroten Wolkentürmen, zeitweilig illuminiert vom Friedrichshafener Feuerwerk am anderen Seeufer, garnierte die ebenso opulente Aufführung des „Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Mit einer Busladung voller SchülerInnen waren wir bereits nachmittags an den Bodensee gestartet, um zunächst den Band-Vorführungen auf dem Festspiel-Vorplatz zu lauschen - ein gefälliger Kontrast zum Abendprogramm. 

Sowohl die Bühnenshow, bei der einige technischen Raffinessen erklärt wurden als auch die kurzweilige Werkeinführung im Festspielhaus boten eine konsequente Hinführung zum eigentlichen Höhepunkt des Abends: Eingebettet in eine detailreiche Winterlandschaft, auf die Bühne gebracht mit bemerkenswerter Licht- und Tontechnik, wurde die tragische Geschichte von Max erzählt, der sich mit dem Teufel verbündete, um seine geliebte Agathe zu erringen. Teuflisch gut die allgegenwärtige Figur des verkörperten Bösen, ihm wurden auch ein neuer Prolog und Zwischenteile auf den rot-schwarzen Leib geschrieben.  Dabei hatte die Dramaturgie einige Modernisierungen vorgenommen, um die frühromantische Oper tagesaktuell zu halten. Die berühmte „Wolfsschluchtszene“ war ein gefundenes Fressen für die Macher der Bregenzer Festspiele: Nahezu gleichzeitig donnerte, knirschte, zwitscherte und loderte es auf der gesamten Spielfläche. Die „Young People´s Night“, quasi die öffentliche Generalprobe ausschließlich für etwa 4000 SchülerInnen, hatte einmal mehr alles aufgeboten, was den Reiz von Europas größter Seebühne ausmacht. Minutenlanger Applaus.

Fachschaft Musik/ Eva-Maria Spindler 

16.07.2024 | Erika Lehmann